Spracherwerb
Die Fähigkeit, eine Sprache zu erlernen, ist angeboren. Die Sprachzentren im Gehirn sind schon bei …
… der Geburt angelegt. Sie ermöglichen Verstehen und Verarbeiten von Sprache sowie das Selbersprechen.
Das Kind hat auch eine angeborene Anlage, Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen, die es umsorgen. Paul Watzlawick sagt: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Der Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen und will zu anderen in Kontakt treten.
Kinder eignen sich Sprache aus eigenem Antrieb an. Die Sprachentwicklung erfolgt individuell. Das Kind versteht Sprache, bevor es spricht. Früh äußert es Laute als Reaktion auf das, was es erlebt. Mit der Verbindung von Lauten und Gegenständen beginnt das sprachliche Wissen.
Kinder erwerben die Sprache, die sie in ihrer Umgebung hören. Eltern haben die Intuition, auf die Kommunikation mit ihren Kindern einzugehen. Der Spracherwerb erfolgt effizienter, wenn die Eltern mit ihren Kindern in einen Dialog über das treten, was sie gemeinsam erleben und was in ihrer Umgebung passiert. Hilfreich ist auch das Vorlesen von Bilderbüchern.
Aus dem Gehörten erschließen sich Kinder selbständig die innere Logik und Struktur der Sprache. Sie lernen die Regeln, ohne sie sich bewusst zu machen.
Der Spracherwerb bei sozial benachteiligten Kindern ist häufig verzögert oder gar eingeschränkt. Kommen sie in die Kita, brauchen sie zusätzliche Förderung, um die Defizite auszugleichen.
Als wir 2015 mit der mathematischen Früherziehung in der Kita begannen, hatten die Kinder schnell Erfolgserlebnisse. Auch wenn sie die Sprache nicht gut beherrschten. Es motivierte sie, sich auf uns Ehrenamtliche einzulassen.
2018 entschieden wir, mit der Sprachförderung in der Kita zu beginnen.
Zunächst wollten wir den Kindern vorlesen, stießen aber auf Desinteresse. Stattdessen spielten wir mit ihnen und vereinbarten, dass wir gegen Ende unserer gemeinsamen Zeit eine Seite lesen, was wir bald steigern konnten. Darauf ließen sich die Kinder ein, denn alle sind wissbegierig und lernwillig.
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Mathematische Früherziehung
Als Mathepatin in der Grundschule hat Dorothea Peichl gesehen, dass einige Kinder die …
… kleinsten Mengen nicht addieren können. Die Aufgabe 5 plus 2 lösten sie mit der Rechenmaschine, indem sie jede einzelne Perle zählen. Selbst nach dem Hinweis, dass immer 5 Perlen dieselbe Farbe haben, änderten sie ihr Lösungsverhalten nicht.
Bei einer Fortbildung bei Herrn Hinkelammert, einem Dozenten der FU, der für die Ausbildung der Mathepaten an den Grundschulen zuständig ist, erfuhr sie, dass Abzählrechnen auch in der Berufsschule noch weit verbreitet ist. Dort rechnet mancher Schüler immer noch mit den Fingern.
Mengen sind mit Hilfe von Würfelspielen einprägsamer. Insofern haben wir Älteren alle mathematische Früherziehung erfahren, weil wir in unserer Kindheit Mensch ärgere Dich nicht und Domino gespielt haben.
Aus der Fortbildung entwickelte sich die Idee der Mathematischen Früherziehung in der Kita. Dorothea Peichl wollte mit der Vermittlung der Würfelbilder im Kindergarten beginnen: als Prävention gegen Lernschwäche.
2015 hat sie begonnen, das Projekt zu realisieren. Zuletzt waren in der Kita Letteallee 7 und in der Kita Mittelbruchzeile 4 Ehrenamtliche.
2017 hat sie über ihre Erfahrungen die Broschüre „Mathematische Früherziehung in der Kita“ geschrieben.
Die Broschüre kann kostenlos in der Stadtbibliothek am Schäfersee abgeholt werden.
Gegen Zahlung der Postgebühren kann sie auch versandt werden.
Buchhandlung am Schäfersee
Inhaberin Tanja Bethke
E-Mail: buch@schaefersee.com